CF ist eine autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselerkrankung, die zu einer fehlerhaften Funktion der Schleimhautproduzierenden Zellenführt.
Mukoviszidose oder Cystische Fibrose 3 Bei CF verändern sich alle Körpersekrete. Durch eine Störung des Wasser-und Salzhaushaltes werden die Körpersekrete zähflüssig und lassen sich schlechter transportieren.
Symptome:
* häufige schwere Infektionen der Atemwege mit quälendem Husten
* Bronchiektasen (Ausweitung der Bronchien), Lungenüberblähung
* Fassthorax
* Verdauungsstörungen, Diarrhoe und Untergewicht
* Mekoniumileus bei Neugeborenen
Längerfristige Gesundheitsstörungen:
* Diabetes mellitus
* Leberfunktionsstörung
* Rechtsherzbelastung durch chron. Atemwegsproblematik
PKU- Neugeborenen Screening
Schweißtest
Therapie = symptomatisch
Oberstes Ziel ist die Aufrechterhaltung der Lungenfunktion
mehrmals täglich Inhalieren
krankengymnastische Unterstützung der Atemfunktion
antibiotische Therapien bei bakteriellen Infektionen
Substitution der Pankreasenzyme zur Nährstoffergänzung
Ausgleich von Salzverlusten
Vitaminsubstitution und verstärkte Kalorienzufuhr
im fortgeschrittenen Stadium Sauerstoffzufuhr
ev. Lungentransplantation
• Inhalation mit sekretlösenden Substanzen mind. zwei Mal täglich
• Atemübungen: Dehnlagen und Übungen an der Sprossenwand
• Entspannungsübungen
• unterstützende Sportarten: Schwimmen, Reiten
• Physiotherapie
• Lagerungsdrainagen
• Autogene Dränage
• Vibration
Alle empfohlenen Impfungen sollten zur Infektionsprophylaxe erfolgen.
der zähe Schleim ist optimaler Nährboden für Krankheitserreger
Leitungswasser: Bakterienfilter an Wasserhöhne, als letzter duschen gehen
Hygiene: frühzeitige Schulung in der Erziehung z.B. nicht aus
fremden Gläsern trinken, Inhalationsgeräte hygienisch korrekt
verwenden und reinigen
Aufenthalt im Freien: Schlechtwetter meiden, sonst viel an die frische Luft.
Rehabilitationsmaßnahmen: Klimakuren, in Kontakt mit anderen Betroffenen kommen
Ernährungszustand: durch verminderte Aufnahme von Nährstoffen und Gedeih Störungen höhere Infektanfälligkeit.
Nahrung mit Butter, Schlagobers, Mandelmus und
Maltodextrin vermischen + Pankreasenzyme substituieren.
Bei einer Pylorusstenose ist anlagebedingt die Muskulatur am Magenausgang sehr kräftig, sodass die angedaute Nahrung nur schwer an den Zwölffingerdarm (Duodenum) weitergegeben wird.
Der Magen versucht mit Kraft, das Hindernis zu überwinden. Deswegen nimmt die Peristaltik zu und es kommt zum schwallartigen Erbrechen.
Symptome:
• schwallartiges Erbrechen, bereits beim Neugeborenen meist aber mit 4 bis 8 Wochen
• Erbrechen großer Mengen, auch noch Stunden nach der letzten Mahlzeit
• schlechtes Gedeihen
• sichtbare Magenperistaltik
• massiver Nahrungs-und Flüssigkeitsmangel
• wenig Ausscheidungen
• Exsikkosezeichen: tiefe Augenringe, eingesunkene Fontanelle, trockene Schleimhäute, stehend Hautfalten
• starke Unruhe
• häufiger Buben als Mädchen betroffen
Diagnostik:
Anhand der typischen Beschwerden und durch einen Ultraschall, kann die Diagnose rasch gestellt werden.
Therapie:
Flüssigkeits-und Mineraldefizite ausgleichen
Pylorotomie: alle Muskelfasern des Magenausgangs werden längs durchtrennt, durch diese Technik wird der Durchmesser des Magenausgangs vergrößert, damit der Nahrungsbrei durchtreten kann.
alternative Behandlung: 10 bis 12 kleine Mahlzeiten über mehrere Monate –extrem aufwendig aber teilw. erfolgreich
• Aussehen
• Gesichtsmimik (anderer Ansatz und Zugrichtung der Muskulatur)
• Atmung (unvollständige Trennung von Atem-und Speiseröhre, andere Strömungs-und Druckverhältnisse)
• Sprechen (Störung der Zungenfunktion und des weichen Gaumens)
• Stimmklang (Funktionsstörung des weichen Gaumens)
• Gehör (gestörte Mittelohrbelüftung)
• Ernährung (fehlende Trennung von Atem-und Speiseweg)
• Wachstum (Entwicklung des Gesichtsschädels)
• Gespräch mit den Eltern
• Eltern über Korrekturmaßnahmen informieren
• rasch Kontakt zu operierender Kieferklinik vermitteln (in NÖ LKH St. Pölten, in Wien AKH, Klinik Donaustadt (ehemals SMZ Ost)
• bei durchgehenden Spalten meist Gaumenplatte
• Operation einer kompletten Spalte erfolgt je nach Konzept als Ein-Schritt-Operation im Säuglingsalter mit gleichzeitigem Verschluss von weichem und harten Gaume oder auf mehrere Eingriffe verteilt, was auch eine optimale Korrektur und Nachkorrektur ermöglicht, da Kinder wachsen.
• Stillen ist möglich-benötigt viel Zeit und Geduld
• alleinige Lippenspalte ist kein Problem-Mutter deckt mit einem Finger die Spalte ab
• Säugling aufrecht halten, um Abschluss der Spalte zu erreichen und kräftiges Saugen zu ermöglichen
• Stillen mit Gaumenspalte meist problemlos
• Noch einfacher bei isoliertem Weichgaumenspalte-Baby aufrecht halten, um Abfließen der Milch in die Nase zu verhindern
• Schwieriger ist Stillen mit durchgehender KLG-Spalte -Trinkplatte
• Anfangs Stillen mit Stillhütchen hilfreich
Ernährung mit Flasche:
• Ernährung dauert 15-30 Minuten länger als bei Kind ohne Spalte -egal ob Stillen oder Ernährung mit Flasche
• Bei Ernährung mit Flasche eignet sich meist ein normaler Sauger
• bei Problemen gibt es Sauger in Überlänge oder Übergröße
juguläre und epigastrisch Einziehungen
Einsatz der Atemhilfsmuskulatur bei aufrechter Körperhaltung
erhöhte Atemfrequenz
• Atemwegserkrankungen
• Fremdkörperaspiration
• Thoraxdeformitäten (Skoliose, Trichterbrust)
• neuromuskuläre Erkrankungen, die die Atemmuskulatur betreffen
• Störungen des Atemzentrums
• Herzerkrankungen
• Anämie
Schwellung und Entzündung der oberen Atemwege stenosierende Laryngitis oder Pseudokrupp bezeichnet
Ursache: Häufig durch Viren verursacht, aber auch unspezifische Faktoren
Symptome treten häufig abends oder nachtsauf.
Typischerweise erkranken Kinder im Alter von 6 Monaten bis 6 Jahren.
Symptome:
Grad 1: bellender Husten, Heiserkeit
Grad 2: zusätzlich inspiratorischer Stridor, Einziehungen, Unruhe
Grad 3: Atemnot, Angst, blasses Hautkolorit
Grad 4: Stridor, Tachykardie, Einziehungen, Zyanose
Grad 3 und 4 -Stationäre Aufnahme!
Pflegerische Maßnahmen:
Grad 1-2:
• Kind nicht alleine lassen
• Ruhe vermitteln
• Ablenken (Lied singen, Geschichte vorlesen,…)
• Atemerleichternde Positionen (Oberkörper aufrecht)
• Kinder brauchen Körperkontakt (tragen, kuscheln, streicheln)
• frische, kühle Luft (ev. vor den offenen Kühlschrank, offenes Fenster setzten)
• gut anziehen, zudecken, Zugluft vermeiden
• Luft befeuchten
• Flüssigkeit anbieten
• Pflege- und therapeutische Maßnahmen
• bei ängstlichen Kindern so gut wie möglich minimieren, Angst/Weinen verstärkt die Symptomatik
• Überprüfung der Vitalparameter
• Körpermaße und genaues Alter des Kindes ermitteln (wichtig für Medikamentendosierung)
Grad 2-4:
• Inhalation mit adrenalinhaltigen Substanzen, ev. Kortison Zäpfchen
• Stadium 3: stationäre Überwachung, medikamentöse Therapie
• Stadium 4: intensivmedizinische Überwachung
Wichtig: Pflegerisches Beratungsgespräch und Anleitung der Eltern bzgl. Erstmaßnahmen beim Auftreten eines Pseudokrupps.
Pneumonie ist eine Entzündung des Lungengewebes und gehört zu den häufigsten Atemwegserkrankungen bei Kindern.
• Lobärpneumonie
• Segmentpneumonie
• Bronchopneumonie
• Pleurapneumonie
Ursache:
Infektiöse Pneumonie:
• Viren, z.B. RS-Viren, Influenzaviren, Adenoviren
• Bakterien, z.B. Streptokokken, Pneumokokken, Mykoplasmen
Nicht infektiöse Pneumonie:
• allergische
• chemische
• physikalische Reize
Neugeborene: Intrauterin durch Infektionen über die Plazenta, während der Geburt durch Aspiration von infiziertem Fruchtwasser bzw. Sekret der Geburtswege oder als nosokomiale Infektion im Krankenhaus erworben.
Symptome:
Symptome Säuglinge:
• Unspezifische Symptome
• Fieber, Husten, Schnupfen
• Trinkschwäche, Apnoen
• blass-grause Hautkolorit
• Temperaturinstabilität, Apathie
Symptome Kleinkindalter:
• Husten, Rasselgeräusche, starkes Krankheitsgefühl, Blässe
• Tachypnoe, Dyspnoe, Einziehungen, Nasenflügeln, Zyanose
• bei bakteriellen Infektionen meist hohes Fieber
• Bauch-und Brustschmerzen
Therapie:
• O2-Gabebei Sauerstoffsättigung unter 92 %
• Mukolyse: ausreichend Flüssigkeitszufuhr, Physiotherapie
• Inhalationen mit Kochsalzlösung und/oder Bronchodilatatoren
• Fiebersenkende Maßnahmen
• Antibiose bei v.a. bakterielle Pneumonie
Je nach Schwere Monitoring lt. ÄAO -Dokumentation!
• Ausreichende Sauerstoffversorgung: O2-Gabe, Atemtherapie
• Atemerleichterung: ASE, Lagerungen, Lageveränderungen
• Schmerzlinderung: Schmerzmedikation, nicht-med. Maßnahmen
• Flüssigkeitsgabe: Ausreichend Flüssigkeits- und Mineralstoffzufuhr
Sekretverflüssigung, Infusion
• Inhalationen: physiolog. Kochsalzlösung oder med. Inhalationen
• Akzeptanz der Maßnahmen: Angst lindern, Eltern integrieren, Altersgerechte Sprache
• Verbesserung des AZ: neben akuten Atemstörungen kommen oft weitere Beeinträchtigungen des AZ dazu z.B. Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen während Hustenanfällen, Diarrhoe durch AB-Therapie Störungen symptomatisch behandeln und pflegerisch begleiten
• = Störung der Atemwege bei der das Bronchialsekret verstärkt auf äußere und innere Reize reagiert.
• Anfallsartige auftretende Verengungen der Bronchien
• Erhöhung des Atemwegwiderstandes Häufigste Chronische Erkrankung im Kindesalter 8-10 % aller Kind sind betroffen Asthma kann in jedem Alter beginnen, manifestiert sich meist zwischen 2.-5. Jahren Nach Pubertät etwa die Hälfte asymptomatisch
Ursachen:
Bronchiale Obstruktion durch:
• Bronchospasmus
• ödematöse Schwellung der Bronchialschleimhaut
• vermehrte Produktion eines zähen Schleims
Allergie:
85 % der Kinder sind allergisch
20 % haben rein allergisches Asthma
Symptome: 25
• Dyspnoe
• Erschwerte verlängerte Ausatmung mit exspiratorischem Stridor
• Erstickungsangst
• juguläre und interkostale Einziehungen
• Tachykardie
• ev. Zyanose und blasses Hautkolorit Asthmaanfall der nicht auf Therapie reagiert = Status asthmaticus
• kann tödlich sein
Auslöser:
• Respiratorischer Virusinfekt
• Klimafaktoren
• Passive Tabakrauchexposition
• gastroösophagealerReflux
• körperliche Anstrengung
• psychische Faktoren
Therapie:
Vermeidung von Allergenexposition
Medikamentöse Therapie:
• entzündungshemmend
• antiallergisch
• bronchial erweiternd
• Physiotherapie Entspannungstechniken
• korrekte Anwendung der Medikamente
• Gesundheitsfördernde Lebensweise
• Infektvermeidung
Zentrales Erbrechen:
Entsteht durch Reizung des Brechzentrums (in der Medulla oblongata)
Kann durch Hirnerkrankungen z.B. erhöhter Hirndruck, Hydrozephalus, Tumore, SHT, zentral toxische Substanzen (Alkohol, Medikamentennebenwirkungen – Zytostatika) entstehen
Reflektorisches Erbrechen:
Folge von indirekten Reizungen des Brechzentrums über das vegetative NS durch Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (Gastritis, Gastro-Enteritis, Pylorusstenose)
Willkürliches Erbrechen:
Im Rahmen einer Anorexie oder Bulimie um Gewicht zu regulieren. Kinder im Säuglings- und Kleinkindalter sowie Kinder mit neurologischen Beeinträchtigungen können als Stressreaktion oder im Rahmen einer Rumination Essen aus dem Magen in die Mundhöhle zurückwürgen, erneut essen oder ausspeien.
• Spucken/Speien
• Habituelles Erbrechen
• Atonisches Erbrechen
• Spastisches Erbrechen
• Würgendes Erbrechen
• Rumination
• Regurgitation
• Hämatemesis
• Hyperemesis
• Miserere
• trösten und beruhigen
• Hilfestellung beim Umziehen und Reinigen
• Mundhygiene mittels Mundspülung, Zähne putzten (Zahnschutz!)
• eine kontinuierliche Beobachtung des Kindes auf Anzeichen neuerlicher Übelkeit und Brechreiz, idealerweise durch eine Bezugsperson
• Arzt informieren (Nahrungskarenz, Diagnostik)
• bei liegender Magensonde kann lt. ÄAO der Magenrest kontrolliert werden
• Dokumentation!
Symptome:
dünne, häufige Stuhlentleerungen
ev. schleimig, zerhackter oder blutiger Stuhl
Stuhlfarbe grünlich
Geruch säuerlich, faulig
Pflegemaßnahmen:
Überwachung: Stuhl, Flüssigkeit, Dehydration.
Flüssigkeit: Tee, Elektrolytlösung, ggf. Infusion.
Ernährung: Schonkost, keine Milchprodukte.
Hautschutz: Windeln wechseln
Hygiene: Händedesinfektion.
Medikamente: Nur nach Arztanordnung.
= eine Verstopfung, der eine Funktionsstörung des Dickdarms, verbunden mit ungenügender und zu seltener Stuhlentleerung zugrunde liegt bezeichnet
Seltene, harte und schmerzhafte Stuhlentleerung, oft mit Bauchschmerzen, Blähungen oder Appetitlosigkeit.
Beobachtungskriterien:
• Stuhlfrequenz: Weniger als 3x pro Woche
• Stuhlkonsistenz: Hart, klumpig, trocken
• Schmerzen: Bauchschmerzen, Pressen, Unwohlsein
• Verhalten: Unruhe, Weinen, Verweigerung der Toilette
• Bauchbefund: Geblähter Bauch, tastbare Stuhlmassen
• Information und Aufklärung der Kinder, Jugendlichen und ihrer Eltern
• ausreichend körperliche Bewegung um die Peristaltik des Dickdarms anzuregen
• reichlich Nahrung in Form von Vollkornprodukten, Leinsamen und Weizenkleie kann hilfreich sein. Wichtig ist dabei, dass genügend Flüssigkeit aufgenommen wird, um das Aufquellen der Fasern zu ermöglichen
• milchsäurehaltige Lebensmittel wie Buttermilch und Joghurt wirken leicht abführend, sie tragen zu einer guten Darmflora bei
• Süßigkeiten, insbesondere Schokolade sowie Weißbrot, Bananen und harte Eier sollten vermieden werden, da sie stopfend sind
• die Nahrung sollte langsam gekaut werden
• eine ungestörte Umgebung erleichtert eine erfolgreiche Stuhlentleerung
= Brechdurchfall meist durch virale Infektionen (Rota-, Noro-, oder Adenoviren) seltener durch bakterielle Gastroenteritiden (Salmonellen)
Symptome:
Bauchschmerzen
Fieber
Erbrechen
Durchfall
Therapie = Symptomatisch
Wasser- und Elektrolythaushalt muss ausgeglichen werden
Antibiotika nur selten notwendig
Schluckimpfung gegen Rotaviren ab der 6. Lebenswoche
Isolation ad Kinderstation warum und wie?
Emesis, Diarrhoe und mangelnde Nahrungsaufnahme bei Säuglingen Dehydrationsgefahr!
Häufige Gastroenteritiden können zu Gedeihstörungen führen
Patienten mit einer Gastroenteritis werden auf Kinderabteilungen isoliert. Die Pflegeperson trägt bei direktem Patientenkontakt Schutzmantel und Handschuhe. Eltern und Bezugspersonen müssen gut über die Hygiene- und Isolationsmaßnahmen informiert werden.
Paralytischer Ileus:
gelähmte Darmmotorik
Ursachen im Kindesalter:
o Peritonitis
o Enteritis
o Pankreatitis
o Sedierung oder Relaxierung
Elektrolytstörung (Hyperkaliämie)
Mechanischer Ileus:
beim Neugeborenen:
Mekoniumileus nach der Geburt durch zäh- klebriges Mekonium kann auf CF hinweisen
Morbus Hirschsprung bedingt durch konnatales (angeboren) Megakolon
Ursachen im Kindesalter:
o Invagination
o Fehlbildungen (Atresien)
o Parasiten
o Tumore, Polypen
o Hernie
o Volvulus (Darmverschlingung)
Symptome:
Stuhlverhalten
krampfartige Bauchschmerzen
Unruhe
stark geblähtes, druckempfindliches Abdomen
glänzende Bauchhaut
Übelkeit, Meteorismus
Erbrechen
Schocksymptomatik
Therapie:
Mechanischer Ileus:
Operation des Hindernis
Paralytischer Ileus:
Grunderkrankung behandeln, Flüssigkeitshaushalt stabilisieren und Darmmotilität anregen
Pflegemaßnahmen:
„Essen und Trinken“
„Ausscheiden“
„Schlafen“
„sich Bewegen“
„für eine sichere Umgebung sorgen“
= eine Endzündung des Wurmfortsatzes.
in jedem Alter, häufig zwischen 10 und 15 Jahren
selten bei Kinder unter 2 Jahren
Ursache:
Verschlossenes Appendixlumen z.B. durch Schleimhautschwellung Darminhalt, Fremdkörper sind Nährboden für Darmkeime Entzündung
Symptome:
Übelkeit, Erbrechen
kolikartige Schmerzen im rechten Unterbauch
Loslassschmerz
Druckschmerz im rechten Unterbauch
erhöhte Körpertemperatur
Im Blutbild fällt häufig Leukozytose auf
Therapie:
Operativ durch Appendektomie
Benötigt man Harn zu untersuchungszwecken kann man größere Kinder und Jugendliche um eine Harnprobe (Mittelstrahlharn) in einen Becher bitten, gleich wie bei Erwachsenen. Bei Früh- und Neugeborenen sowie Säuglingen und Kleinkindern, welche noch eine Windel tragen ist dies nicht möglich.
Benötigt man sterilen Harn, muss ein Einmalkatheter gesetzt werden. Sonst kann ein Harnsackerl geklebt werden. Hierbei ist es wichtig, dass der Intimbereich zuvor gernigt wird, das Gesäß und der Intimbereich sollten nicht mit Salben oder Lotions gepflegt werden, da das Harnsackerl sonst nicht gut an der Haut haftet.
Es gibt verschiedenste Größen und Modelle.
Das Harsackerl wird aufgeklebt, darüber wird eine trockene Windel gewickelt. Man muss regelmäßig kontrollieren, ob das Kind Harn hatte, ist das Harnsackerl gefüllt, entfernt man es, stellt es in einen Becher und zieht danach mit einer Spritze mit einer Nadel den Harn auf. Nun kann man mit dem Harn einen Harnstreifentest und weitere Harnuntersuchungen durchführen.
Kontaktaufnahme: Der erste Kontakt zwischen Kind, Eltern und Pflegepersonal ist ein sehr wichtiger, um die Vertrauensbasis zu schaffen, die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit, Angstminderung und eine schnelle Genesung. Eltern und Kinder werden über den Stationsablauf informiert.
Individuelle Situationseinschätzung: Es ist wichtig zu wissen, ob die Operation geplant ist oder ob es sich um einen unterwarteten Noteingriff handelt. Hat das Kind bereits eigene Erfahrungen bezüglich eines Krankenhausaufenthaltes? Wie wurde dieser empfunden und verarbeitet? Das Alter des Kindes muss berücksichtigt werden, für Kleinkinder ist es besonders wichtig, dass eine Begleitperson mitaufgenommen wird um Ängste zu reduzieren. Die präoperative Anleitung und Beratung durch das Pflegepersonal (z.B. Einhalten von Nahrungskarenz, Schonung der Operationswunde) hilft, Komplikationen zu vermeiden und das Wohlbefinden zu fördern.
Entspannung und Angstminderung: Um Ängste abzubauen oder gar nicht erst entstehen zu lassen, sollten Kinder und deren Bezugspersonen über alles Bevorstehende informiert werden, sofern es nicht den ärztlichen Bereich betrifft. Dieses Gespräch kann bei der Aufnahme, vor dem Einschlafen oder unmittelbar vor der Operation geschenen. Wichtig ist auf die individuelle Situation einzugehen und altersensprechend zu beraten. In besonderen Situationen können andere Berufsgruppen miteinbezogen werden z.B. Psychologinnen und Psychologen, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten.
Ausschluss von Risikofaktoren;
• Körpermessung:
• Körperlänge, Gewicht und Kopfumfang (bei Säuglingen) messen, um Ausgangswerte und Medikamentendosen zu bestimmen.
• Beobachtung:
• Hautauffälligkeiten (Entzündungen, Soor, Fieber) erkennen und Arzt informieren.
• Vitalzeichen:
• Blutdruck, Puls und Temperatur kontrollieren zur Erkennung möglicher Infektionen.
• Allergien:
• Eltern nach bestehenden Allergien und Unverträglichkeiten befragen.
• Urin- und Stuhluntersuchungen:
• Routinemäßige Urinuntersuchung, Stuhluntersuchungen nach Indikation.
• Blutuntersuchungen:
• Blutgruppe und Rhesusfaktor bestimmen, evtl. Blutkonserven bestellen.
• Abführmaßnahmen:
• Bei Darmoperationen Nahrungskarenz und Darmentleerung durchführen; bei akuten Erkrankungen kontraindiziert.
• Nahrungskarenz:
• Mindestens 6 Stunden vor der Operation bei Kindern über 6 Monate; Aufklärung der Eltern und Kinder.
Hautreinigung:
Ein sauberes und unverletztes Operationsgebiet ist Vorraussetzung für eine
komplikationslose Wundheilung. Die Körperpflege ist am Operationstag zur
Reduzierung von Hautkeimen am effektivsten. Besonderes Augenmerk sollte auf die
Reinigung von Nabel, Hautfalten, Finger- und Zehennägel gelegt werden. Auf
Eincremen sollte verzichtet werden, um das Anbringen von Elektroden nicht zu
erschweren.
Fremdkörper:
Schmuck, Brillen, Kontaktlinsen, Hörgeräte, Zahnspangen, Piercings müssen am OP
Tag entfernt und sicher verwahrt werden. Auf lockere Zähne sollten Anästhesisten
aufmerksam gemacht werden.
Kosmetika:
Es darf sich kein Nagellack auf Finger- oder Zähennägel befinden, damit unter
Narkose eine ev. auftretende Zyanose im Beriech des Nagelbettes rechtzeitig
erkannt werden kann. Um die Hautfarbe gut beurteilen zu können, darf kein Make
up getragen werden.
Legen einer Venenverweilkanüle:
Diese schmerzhafte Maßnahme kann mit hilfe eines EMLA Pflasters etwas gemildert
werden. Es ist wichtig, die Einwirkzeit lt. Herstellerangabe zu beachten.
Blasenentleerung:
Aus hygienischen Gründen eroflgt präoperativ eine Blasenentleerung. Diese muss aus
Sicherheitsgründen vor der Verabreichung der Prämedikation vorgenommen
werden!
Prämedikation:
Sie erfolgt in der Regel nach Aufruf vom OP-Personal, da bis zu Narkosebeginn nur
ca. 30-40 Minuten vergehen soll. Bei der Einnahme von Saft muss beachtet werden,
dass nicht nachgetrunken werden darf und Tabletten nur mit einem Schluck Wasser
eingenommen werden um einer Aspiration vorzubeugen.
Wichtig ist die Dokumentation am Protokoll.
Nach Verabreichung der Prämedikation dürfen die Kinder nicht mehr aufstehen, da
sie sich durch einen Sturz verletzten können. Vitalzeichen und ev.
Unverträglichkeitsreaktionen müssen kontrolliert werden.
Transport in den OP-Saal:
Eine Begleitung durch Eltern oder einer Bezugsperson ist sehr wichtig. Kleine Kinder
können ein Kuscheltier mitnehmen um sich nicht so alleine zu fühlen. Im besten Fall
kann die Begleitperson im Vorbereitungsraum des OP-Saals bleiben bis das Kind
eingeschlafen ist. Die Eltern werden über den weiteren Verlauf und die vorläufige
Dauer des Eingriffes informiert